Chancenprofil / Chancenspiegel Bremen

Das Chancenprofil Bremen bietet eine umfassende Bewertung des Bildungssystems im Stadtstaat Bremen in Bezug auf vier verschiedene Dimensionen: Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und Zertifikatsvergabe. Die Schülerzahlen haben in Bremen in den letzten Jahren abgenommen und es gibt keine Hauptschulen und Realschulen mehr. Stattdessen gibt es Schularten mit mehreren Bildungsgängen, und fast alle Schulen führen zur Hochschulreife. In Bezug auf die Integrationskraft gehört Bremen zu den erfolgreichsten Ländern Deutschlands, insbesondere im Hinblick auf den Inklusionsanteil. Bremen hat auch einen relativ hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, die an gebundenen Ganztagsschulen lernen.

Die Durchlässigkeit des Bildungssystems in Bremen hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und variiert je nach Indikator in der oberen, mittleren oder unteren Gruppe. Die Übergangsquote auf Gymnasien ist vergleichsweise niedrig, während der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine duale Ausbildung mit maximal Hauptschulabschluss beginnen, im mittleren Bereich liegt.

In Bezug auf die Kompetenzförderung haben Leistungsvergleichsstudien gezeigt, dass Bremen im Vergleich zu anderen Ländern niedrigere mittlere Testleistungen aufweist und große Unterschiede in den Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern nach ihrer sozialen Herkunft aufweist. Bezogen auf Kompetenzunterschiede in Abhängigkeit vom Migrationsstatus gehört Bremen zur mittleren Gruppe.

Schließlich hat Bremen einen vergleichsweise hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, die eine Hochschulreife erwerben. Die Hochschulzugangsberechtigungen stammen in der Regel aus dem allgemeinbildenden Schulsystem, seltener aus dem berufsbildenden System. In Bezug auf den Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife aus dem allgemeinbildenden Schulsystem liegt Bremen in der oberen Ländergruppe.

Die Zertifikatsvergabe-Dimension zeigt, dass Bremen auch in anderen Bereichen gute Ergebnisse erzielt. So ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Berufsorientierung absolvieren, vergleichsweise hoch und steigt im Betrachtungszeitraum kontinuierlich an. Auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die ein Praktikum absolvieren, nimmt zu.

Berufsorientierungsquote 2014/15: 89,7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 nehmen am Berufsorientierungsunterricht teil (Bundeswert: 79,9 Prozent). Ländervergleich: Obere Gruppe.

Praktikumsquote 2014/15: 42,1 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 absolvieren ein Praktikum (Bundeswert: 36,8 Prozent). Ländervergleich: Mittlere Gruppe.

Die Betrachtung der Chancenprofile zeigt, dass Bremen in vielen Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielt, wie beispielsweise bei der Integrationskraft oder der Durchlässigkeit des Schulsystems. Dennoch gibt es auch Bereiche, in denen das Land noch Verbesserungspotential hat, wie beispielsweise in der Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler oder bei der Schülerzahl im allgemeinbildenden Schulsystem. Durch eine gezielte Förderung und gezielte Maßnahmen kann Bremen jedoch auch hier Fortschritte erzielen und seine Position im bundesweiten Vergleich weiter verbessern.

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